„Abstillen ist der Horror!“ – Das muss nicht sein!
7 Tipps zum Abstillen

Stillen ist das Beste für Dein Kind. Indem Du Dein Baby stillst, schützt Du es vor Allergien und Infektionen und förderst eine gute Mutter-Kind-Beziehung. Ganz abgesehen davon ist Stillen die preiswerteste Form, Dein Baby zu ernähren. Die WHO empfiehlt, 6 Monate ausschließlich zu stillen.
Bei uns in Deutschland starten viele nach Vollendung des 4. Lebensmonats mit der Beikost und stillen dann nicht mehr ausschließlich. Wie lange Du dann zur Beikost stillst und in welchen Mengen, ist sehr individuell. Manche stillen nach 4 Monaten ab und ersetzen die Muttermilch durch Anfangsmilch, andere stillen ein Jahr oder länger und geben dann keine Milchfläschchen, sondern Kindermilch oder Kuhmilch aus dem Glas.

Wie kann Abstillen möglichst unkompliziert gelingen?

1. Du bestimmst den Zeitpunkt!

Es ist sehr wichtig, dass Du selbst entscheidest, wann es soweit ist – und nicht Dein Kind. Das eine hängt mit dem anderen zusammen, ja. Denn Du wirst sicher auch auf Dein Kind Rücksicht nehmen wollen und einen Zeitpunkt wählen, von dem Du glaubst, dass Ihr beides es gut „verkraftet“. Aber Du solltest nicht warten, bis Dein Kind Dir signalisiert, dass es nicht mehr gestillt werden möchte. Es ist die Ausnahme, dass ein Kind irgendwann die Brust verweigert, wenn es zuvor Monate lang gestillt wurde. Du selbst wirst eher merken, dass es für Dich an der Zeit ist. Wenn Du Deine Unabhängigkeit zurückgewinnen, auch mal wieder ein Gläschen trinken und wieder „Herr“ über Deinen Körper sein willst. Und dann ist Entschlossenheit das A und O.

3. Der richtige Flaschensauger

Wenn Du auf die Flasche umstellst, sind die Anfangs- oder Folgemilch (s. Punkt 5) sowie der „richtige“ Flaschensauger entscheidend. Es gibt inzwischen Flaschensauger, die der Brust nachempfunden sind. Bei diesen Spezialsaugern müssen die Babys wie an der Brust „arbeiten“, um an die Milch zu kommen. Sie verlieren dann den Saugreflex nicht. Das ist vor allem dann entscheidend, wenn Du

noch nicht komplett abstillen, sondern das Ganze sehr, sehr langsam angehen möchtest. Diese Sauger sind für Babys entwickelt worden, die sehr früh zugefüttert werden (müssen). Da Du aber ja abstillen willst, würde ich persönlich zu einem „normalen“ Sauger greifen. Die Auswahl ist riesig. Probier‘ einfach mal aus – Dein Kind wird Dir signalisieren, wenn es mit Form oder Material nicht einverstanden ist. Wir haben bei einem Kind ungefähr 10 verschiedene Sauger und 10 verschiedene Milchs durchprobiert. Ja, es gibt diese Kinder! Da dauert das Abstillen etwas länger. Nummer zwei hingegen hat jeden Sauger akzeptiert und war auch bei der Milch leicht zufriedenzustellen.

5. Hilfsmittel, die die Milchproduktion hemmen

Langsames Abstillen ist für Dich selbst auch sehr wichtig! Mehrere Monate hat Dein Körper Milch produziert, um Dein Baby zu ernähren – das ist ein Wunder. Vergiss das nie! Nun musst Du ihm auch Zeit geben, das wieder „abzustellen“. Wenn Du sehr langsam abstillst, wird sich alles von selbst regeln. Die Milch wird weniger und weniger werden. Unterstützend kannst Du Salbei- oder/und Pfefferminztee trinken. Den beiden Kräutern wird eine milchhemmende Wirkung nachgesagt. Abgesehen davon kannst Du überschüssige Milch vorsichtig unter der warmen Dusche ausstreichen und die Brust massieren, um Milchstau zu vermeiden. Bitte auf keinen Fall Milch abpumpen! Die Milchpumpe stimuliert die Brust und in der Folge wird sie wieder mehr Milch produzieren.

7. Papa, bitte übernehmen!

Gerade nachts wird Deinem Schatz die gewohnte Nähe an der Brust fehlen. Viele Babys tun sich in der Phase des „Nachts-Abstillens“ bei Papa leichter, weil sie dann die begehrte, aber verwehrte Brust nicht ständig vor der Nase haben. Also: Papa, bitte Flasche und Kuscheln übernehmen!