„Mama! Papa! Nein! Wauwau! Bagger! Ich bin müde!“ Ob Dein Schatz jetzt schon ganz viele Wörter sagen kann und bereits Sätze bildet, nur ein paar Wörter sagt oder sogar noch gar nicht spricht – alles ist möglich! Das Sprachvermögen entwickelt sich sehr individuell und das Verstehen ist auch schon lange vor der Aussprache vorhanden. Was aber bei allen Kleinkindern gleich ist: Sie haben ein großes Bedürfnis nach Kommunikation. Sie lieben es, die Stimme ihrer Eltern zu hören und sich Wörter und Sprachmelodie einzuprägen. Deswegen ist es so wichtig, dass Du viel mit Deinem Kind sprichst. Beim Spielen oder Vorlesen lässt sich das Sprachvermögen wunderbar trainieren. Wo ist die Katze? Was macht der Elefant? Ist der Mann in dem Auto oder auf dem Auto? Was Du über die Sprachentwicklung wissen musst und welches Spielzeug sich zum Lernen besonders gut eignet, das erfährst Du hier. 

In etwa 4 Monaten wird Dein Kind zur U7 beim Kinderarzt sein. Ein Termin, bei dem es auch sehr intensiv um das Sprechen und den Wortschatz Deines dann Zweijährigen gehen wird. Dabei wird aber nicht nur geschaut, ob es „Mama“ und „Papa“ und weitere Wörter (übrigens ist auch „WauWau“ ein Wort) sagen kann, sondern auch welche Wörter es versteht. Beispiel: Das Kind kann auf die Frage: „Wo ist Dein Bauch?“ die richtige Körperstelle zeigen.

Die Sprachentwicklung ist einer der Bereiche, in denen sich Kleinkinder wirklich sehr stark voneinander unterscheiden können. Eine Tatsache, die viele Eltern verunsichert. Spricht mein Kind gut? Spricht es zu wenig? Hat es sogar eine Sprachstörung? Wichtig ist es, hier nicht in Aktionismus zu verfallen und keinen Druck auszuüben. Viel wichtiger ist es, zu wissen, wie man als Eltern das Sprechen und Sprachverständnis spielerisch und in einer natürlichen Atmosphäre fördern kann. 

Der renommierte Kinderarzt Remo Largo hat es in einem wichtigen Satz zusammengefasst: "Die beste Sprachförderung ist eine gute Beziehung zum Kind." Sprache entwickelt sich aus dem sozialen Verhalten und nur in einer emotional positiven Atmosphäre kann sich ein Kind sprachlich optimal entwickeln. Intuitiv schaffen wir Eltern diese Atmosphäre, denn wir sind unserem Kind liebevoll zugewandt. Wenn wir beim gemeinsamen Bilderbuch-Anschauen auf dem Sofa kuscheln, dann ist das genau die Atmosphäre, in der Sprache gedeihen kann. Und auch beim intensiven Spielen entsteht diese förderliche Beziehung.

Was müssen Eltern noch über ihre Rolle bei der Sprachentwicklung wissen?

• Kinder lernen Sprache nicht durch Nachahmen, sondern durch das konkrete Erleben.
• Auch die Körpersprache ist ein wichtiger Teil der Sprachentwicklung.
• Zuhören ist genauso wichtig wie Sprechen.
• Inhaltliches Korrigieren ist gut, aber falsche Satzkonstruktionen sollten nicht korrigiert werden. Und wenn Dein Schatz „fant“ statt „Elefant“ sagt, dann kannst Du selber das Wort noch einmal richtig wiederholen, aber Du solltest Dein Kind nicht dazu bringen, es selber schon korrekt auszusprechen.

Wenn Du mit Deinem Kind spielst, dann schaffst Du eine wunderbare, entspannte Atmosphäre, in der die Sprachentwicklung im wahrsten Sinne des Wortes „spielend“ geschieht. Erstens, weil Dein Kind sich durch Deine Nähe und Deine Aufmerksamkeit wohl und geborgen fühlt. Und zweitens, weil die Worte während des Spiels so beiläufig und gleichzeitig so natürlich fallen, dass sie viel besser aufgenommen werden können. Gemeinsam ein Bilderbuch anschauen und über das Gesehene reden, das ist eine Lieblingsbeschäftigung vieler kleiner Sprachkünstler. Noch intensiver ist die Spracherfahrung aber, wenn Dein Kind selber etwas erlebt, worüber es sprechen kann. Wenn es zum Beispiel ein Spielzeug-Tier in der Hand hat, das eine Geschichte erlebt. Oder wenn es selber etwas baut und Ihr dann zusammen herausfindet, was es ist und was sich noch alles daraus machen lässt. Besonders empfehlenswert ist daher Spielzeug, das immer wieder neue Spielmöglichkeiten bietet und mehrere Sinne gleichzeitig anspricht.